Die Bedeutung des Tanzes in der indischen Erziehung

Fragt man die Kinder der Stiftung, welches ihr Lieblingsfach in der Ausbildung ist, antworten sie fast einstimmig: Tanz. Tanzen, könnten Sie fragen? Erstaunlich auch, dass es ein eigenständiges Schulfach ist. Und doch...
 
Indien ist eine Nation, die sehr an ihrer Geschichte und ihren Traditionen hängt. Auch wenn dieses Land das beste Beispiel für die Vielfalt der Religionen ist, ist der Hinduismus der am weitesten verbreitete Glauben in Indien. Die hinduistische Denkweise sieht den kreativen Prozess als ein Mittel, um die Vision einer göttlichen Wahrheit, wenn auch flüchtig, hervorzurufen oder neu zu erschaffen. Sie sieht die Kunst als ein Mittel, um einen Zustand der Glückseligkeit zu erfahren.

Tanz ist der künstlerische Ausdruck der Weltanschauung in der indischen Kultur. Es spricht von Werten, Mythologie, Religion. Während in anderen Künsten der Mensch das Objekt des künstlerischen Impulses ist, behandelt der indische Tanz die menschliche Form als Vehikel des ästhetischen Ausdrucks und integriert den Inhalt und die Form anderer Künste in ein schönes und homogenes Ganzes. Es ist kein Zufall, dass das Bild der Gottheit Șhiva tanzend ist.

Wenn Besucher in der Stiftung ankommen, werden sie immer mit verschiedenen Tänzen willkommen geheissen. Kinder aller Altersstufen erklären damit ihren Alltag, von ihren schulischen Aktivitäten, über Bilder der Natur oder den Göttern, oder einfach die Freude am Leben. Wenn die Show vorbei war, haben wir immer mitgetanzt, zu ihrer großen Freude. Solche Rhythmen und Bewegungen sind unserem Körper so unbekannt, dass unser Stil eher unbeholfen ist. Aber ganz ohne jede Kritik der Kinder, im Gegenteil, unsere Bewegungen werden begrüßt und sind eine hervorragende Möglichkeit, bei den ersten Kontakten in die Kommunikation einzusteigen.

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